Jeder Mensch verfügt über einen bestimmten Moralkompass. Der eine hat vielleicht schon Bedenken, wenn er mal ein Glücksspiel wie Clone Bonus Merkur online spielt, während der andere sich dem Vergnügen hingibt und kein schlechtes Gewissen bekommt. Aber bei dem Thema Risikoethik, über das wir heute sprechen wollen, geht es noch um ganz andere moralische Fragen und vor allem Risiken, die mit unserem Handeln in Zusammenhang stehen.
Die grundlegenden Fragestellungen der Risikoethik
Forscher, die sich mit der Risikoethik auseinandersetzen, untersuchen, wie wir mit Handlungen umgehen, deren Ausgang wir nicht absehen können. Welchen Nutzen haben wir oder andere von unserem Tun? Welchen Schaden fügen wir uns oder anderen eventuell dabei zu? Ist der Nutzen oder Schaden kurzfristig oder langfristig absehbar? In welchem Zeitraum können wir überhaupt mit einer Folge unserer Handlung rechnen? All solche Fragen sind elementare Aspekte dieses Forschungsfeldes. Eine bestimmte Rolle spielt bei all diesen Szenarien natürlich auch die Moral.
Kann man abwägen, ob eine Handlung eine eher positive Folge hat oder nicht? Und nimmt man mögliche Schäden oder negative Konsequenzen in Kauf, wenn dabei ein anderer Nutzen entsteht? Wenn ihr kurz darüber nachdenkt, merkt ihr wahrscheinlich, dass man lange über diese Themen diskutieren könnte und womöglich selbst die eine oder andere Situation kennt, in der man sich in so einer recht unbequemen Lage sah. In unserer heutigen Zeit rückt übrigens ein weiterer Faktor vermehrt in den Mittelpunkt: Technologien und künstliche Intelligenz. Welche Verantwortung hat der Mensch, wenn er einer Maschine Entscheidungen überlässt? Wir sehen heute schon, dass einige Technologien sich in eine Richtung entwickelt haben, deren Folgen wir nicht absehen konnten, beispielsweise Social Media-Kanäle und deren Einfluss auf das Verhalten oder die emotionale Stabilität von Jugendlichen.
Diese Fragestellungen werden in den bevorstehenden Jahren und Jahrzehnten noch eine wichtige Rolle spielen, weshalb die Risikoethik definitiv ein zukunftsweisendes Forschungsfeld ist.
Entscheidungstheorien als Hilfestellung für Handlungen
Es haben sich in der Wissenschaft zur Risikoethik mehrere Prinzipien etabliert, die die verschiedenen Folgen von Handlungen unterschiedlich bewerten. Das wohl bekannteste ist das Bayes-Prinzip. Es orientiert sich an der Balance einer Handlung bzw. daran, dass Schaden und Nutzen sich aufwiegen können. Dafür ist es – in der Theorie – nötig, dass jegliche Folgen notiert und dann anhand ihrer Wahrscheinlichkeiten bewertet werden. Mithilfe dieser Methode soll diejenige Handlung am Ende stehen, die moralisch am wenigsten bedenklich ist. Doch in der Praxis entpuppt sich das als nicht so leicht, da verschiedene Teilnehmer Schäden oder Nutzen anders bewerten und nicht zu einer Übereinkunft finden können.
Eine weitere Entscheidungstheorie ist die Maximin-Regel. Auch hier werden alle Folgen einer Handlung notiert und mit einer Bewertung versehen. Am Ende kommt es dabei allerdings nicht auf einen Ausgleich an, sondern man entwickelt folgende Vorgehensweisen: Bei jeder Handlung wird der maximale Schaden aufgelistet. Am Ende wird derjenige Handlungsstrang als moralisch vertretbar beurteilt, bei dem der maximale Schaden am geringsten ausfällt. Was verwirrend klingt, lässt sich auch umgangssprachlich ausdrücken: Es wird das kleinstmögliche Übel gewählt – aber ganz ohne Übel geht es eben nicht.
Wie du siehst, geht es bei der Risikoethik sehr komplex zu. Es gibt viele Fragestellungen, die nicht leicht zu beantworten sind und verschiedene Wege zulassen. Es ist also nicht leicht, eindeutig zu sagen, welche Handlung moralisch völlig einwandfrei ist. Mehrere Theorien nutzen unterschiedliche Herangehensweisen, um das Problem anzugehen und eine Entscheidung herbeizuführen. Das Forschungsfeld der Risikoethik ist also umfangreich und bietet vor allem in Hinblick auf moderne und zukünftige Technologien viele offene Fragen in puncto Moral und verantwortungsvolles Handeln. Wer noch eine Forschungsrichtung sucht, die sicherlich noch eine große Rolle spielen wird und sich für Philosophie und Moral interessiert, sollte sich hier gut aufgehoben fühlen.