Entscheidungen zu treffen ist nicht immer leicht. Es gibt viele Konzepte und Philosophien, die sich diesem Prozess widmen und ihn analysieren. Aber wäre es nicht so leicht, einfach eine Münze entscheiden zu lassen? Schlafen oder joggen – neuer Job oder pendeln – ins Kino gehen oder sein Glück mit dem STS Promo Code 2019 auf die Probe stellen?
Wenn wir uns nicht mehr selbst um diese Entscheidungen kümmern würden, sondern eine Münze für uns das Schicksal spielen lassen, dann sind wir beim sogenannten Flipismus angelangt. Die Hintergründe dieser – von vielen als Pseudophilosophie bezeichneten – Vorgehensweise wollen wir heute beleuchten und zeigen, was es mit dem Flipismus auf sich hat.
Entstehung aus einem Comic heraus
Ungewöhnlich ist vor allem die Entstehung dieser philosophischen Denkweise. Denn sie basiert auf einem Donald Duck-Comic aus dem Jahr 1952. Donald besucht dort einen zwielichtigen Professor, der ihm die Theorie des Flipismus erläutert und ihm erklärt, dass sie darauf fußt, alle Entscheidungen durch das Werfen einer Münze zu treffen. Donald ist begeistert und beschließt, zukünftig auf diese Weise zu leben. Doch im Laufe der Geschichte führt das Münzenwerfen zu wagemutigen Entscheidungen und schließlich einem Autounfall. Eine große Lebenshilfe war der Flipismus für Donald letztendlich nicht, und er entschließt sich, diese Philosophie wieder aufzugeben.
Fehlende Rationalität bei Entscheidungen
Weshalb der Flipismus grundsätzlich offiziell nicht als Philosophie anerkannt wird, liegt darin, dass er zwar durchaus als normative Entscheidungstheorie bezeichnet werden kann, allerdings nicht alle Kriterien erfüllt, die eine philosophische Denkweise auszeichnen, beispielsweise den Faktor der Rationalität. Schließlich geht es beim Münzwurf ausschließlich um den Zufall. Für die Entscheidung werden keinerlei weitere Informationen, Hintergründe, Argumente oder ähnliches in Betracht gezogen. Daher wird der Flipismus häufig auch als Pseudophilosophie bezeichnet.
Im Münzen werfen liegt aber noch ein anderer interessanter Aspekt. Und zwar lässt sich im Moment des Ergebnisses ein Rückschluss auf die Präferenz des Werfers ziehen. Er weist den beiden Münzseiten eine Option zu, von denen er sehr wahrscheinlich bereits eine bevorzugt. Nun lässt er die Münze entscheiden, und man kann häufig beobachten, ob sich beim Ergebnis Erleichterung oder zum Beispiel Ärger zeigt. Will man dem Flipismus konsequent begegnen, muss man das Ergebnis aber akzeptieren. Man kann den Münzwurf allerdings auch hin und wieder als einen Art Ratschlag nutzen und sich selbst beim Ergebnis analysieren, um festzustellen, welche Entscheidung man vielleicht bereits im Kopf getroffen hat.
Ähnliche Konzepte auf Basis des Zufalls
Das Werfen einer Münze ist nicht die einzige Art, den Zufall eine Entscheidung treffen zu lassen. Möchte man dem Zufall diese Wahl überlassen, so bieten sich gleich mehrere Wege an, die Antwort auf eine Frage oder die Lösung zu einem Problem zu finden. Das kann zum Beispiel auch durch den Magic 8 Ball passieren, der vor allem ab den 50er Jahren zu enormer Popularität kam und später als Retro-Objekt wiederentdeckt wurde. Es gibt auch die Option, einen Würfel zu rollen, eine Karte zu ziehen oder ein Bibelzitat aufzuklappen. Auch hier überlässt man sein Schicksal dem reinen Zufall. Donald Duck würde mittlerweile aber sicher davon abraten.